Drei Fragen - Drei Antworten: Neideck-Modelle
Die Liebfrauenkirche und der Erfurter Dom, die bisher als Modelle im Maßstab 1:25 auf dem Neideckgelände standen, sind Ende Juni nach Ruhla umgezogen. Sie gehören zu den Miniaturausgaben wichtiger historischer Gebäude, die in ABM-Maßnahmen von 1997 bis 2008 geschaffen wurden. Bürgermeister Frank Spilling erklärt, wie es weitergeht.
Warum mussten die Modelle umziehen?
Zunächst hat der Denkmalschutz klar zum Ausdruck gebracht: Das Neideckgelände ist ein Flächendenkmal. Die Modelle, die dort standen, sind bislang mehr oder weniger nur geduldet worden. Nun soll das Gelände wieder als solches erlebbar sein. Zudem haben die Modelle über die Jahre sehr unter Schnee, Regen und Hagel gelitten und sind stark sanierungsbedürftig. Doch weder der umtriebige Neideckverein, in dem auch einige der ehemaligen Modellbauer Mitglied sind, noch die Stadt können diese Sanierung finanzieren. Leider brachten auch Spendenaufrufe wenig Erfolg. Ebenso gering war die Bereitschaft, für einzelne Modelle Patenschaften zu übernehmen. Umfangreiche Mittel fließen nun bereits in den Erhalt der Neideck-Anlage an sich. Dazu gehört auch der Neideckturm. Deshalb musste ein anderer Weg gefunden werden – gemeinsam mit dem Verein und dem Stadtrat – um die Modelle zu retten.
Wie sieht diese Rettung aus?
Die Modelle des Erfurter Doms und der Liebfrauenkirche sind nach Ruhla umgezogen. Dort werden sie aufbereitet und anschließend im „mini-a-thür“ ausgestellt, welches auch die Kosten für die Sanierung übernimmt. Die Liebfrauenkirche wird also künftig in Ruhla Werbung machen, das Original in Arnstadt zu besuchen. Auch der Vorstand des Neideckvereins begrüßt diese Lösung. Alle anderen Modelle bleiben hier bei uns in unserer Stadt.
Was wird mit ihnen geschehen?
Das Rathaus wird zunächst eingelagert. Aktuell holen wir Angebote für die Sanierung ein. Die Bachkirche, die Käfernburg und das Walpurgiskloster bleiben vor Ort. Sie werden dann gemeinsam unter einem Vordach an der Wallgrabenmauer aufgestellt. Das Schloss Neideck darf seinen angestammten Platz behalten und bekommt eine Überdachung, die dem Denkmalschutz entspricht. Die Traukirche zu Dornheim wird ins Gärtnerhaus umziehen. Um den Dom zu Gurk kümmert sich der Neideckverein, mit dem wir sehr gut zusammenarbeiten. Wir hoffen, dass somit alle Modelle noch vor dem nächsten Winter gut geschützt sind.