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Robert-Bosch-Schule pflegt jüdischen Friedhof

Seit mehr als drei Jahrzehnten übernehmen Schülerinnen und Schüler der Robert-Bosch-Schule Verantwortung für den jüdischen Friedhof in Arnstadt. Zweimal im Jahr – im Frühjahr und im Herbst – kommen sie zum Arbeitseinsatz, um Gräber zu pflegen, Laub und Äste zu beseitigen und Efeu zurückzuschneiden. In diesem November war die Klasse 5a mit Lehrerin Annekathrin Kottlick im Einsatz und füllte gleich 16 Schubkarren – ein neuer Rekord.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt Anfang der 1990er Jahre von Wilfried Leibnitz, dem damaligen Direktor der Bosch-Schule. „Ich bin sehr froh, dass die Schule das weiter macht, wo der Antisemitismus wieder zunimmt“, sagte der pensionierte Lehrer beim Termin auf dem Friedhof. Ursprünglich waren drei Arnstädter Regelschulen beteiligt, doch geblieben ist allein die Robert-Bosch-Schule – aus Überzeugung und mit großem Engagement. Für Lehrerin Kottlick bietet das Thema zudem eine enge Verbindung zum Unterricht: In Ethik beschäftigen sich die Kinder derzeit mit dem Judentum und seinen Traditionen.

Bürgermeister Frank Spilling besuchte die Schülerinnen und Schüler vor Ort, dankte ihnen für ihren Einsatz und übergab einen Korb mit Arbeitsmaterialien wie Handschuhen und Handschaufeln. „Das ist gelebte Erinnerungskultur und Geschichte zum Anfassen. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, ein Bewusstsein für die Bedeutung des Gedenkens zu schaffen“, sagte Spilling. Für die Stadt sei das Engagement der Schule ein wertvoller Beitrag, der weit über einen Arbeitseinsatz hinausgeht – ein Zeichen des Respekts und des Zusammenhalts in Arnstadt.

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