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80 Jahre Tag der Befreiung: Arnstadt erinnert an das Ende der NS-Diktatur

Am 8. Mai 2025 gedachte die Stadt Arnstadt dem 80. Jahrestag der Befreiung Deutschlands und Europas von der nationalsozialistischen Diktatur. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger versammelten sich am Mahnmal „Rufer“ auf dem Alten Friedhof, um gemeinsam an das Ende von Krieg, Unterdrückung und nationalsozialistischer Gewaltherrschaft zu erinnern. Bürgermeister Frank Spilling legte ein Blumenbouquet nieder. Für den musikalischen Rahmen sorgte der Posaunenchor der Emil-Petri-Schule.

In seiner Ansprache unterstrich Bürgermeister Spilling die historische Tragweite dieses Tages. Der 8. Mai sei nicht nur ein Datum der Erinnerung, sondern auch ein Auftrag für Gegenwart und Zukunft. Gedenken bedeute, so der Bürgermeister, „sich dem Schmerz der Vergangenheit zu stellen und daraus eine Verpflichtung für die Gegenwart und Zukunft abzuleiten. Gedenken heißt: Erinnern wird zu Handeln.“

Spilling betonte, dass Frieden, Freiheit und Menschenwürde keine Selbstverständlichkeiten seien. Gerade angesichts aktueller gesellschaftlicher Spannungen müsse die Erinnerung an die Überwindung der NS-Diktatur lebendig bleiben und Verantwortung für die Zukunft einfordern.

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung wurde der „Wanderpreis des Bürgermeisters“ verliehen. Die Auszeichnung ging an Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c der Regelschule Robert Bosch. Sie hatten ein besonders eindrucksvolles Projekt eingereicht: einen gestalteten Koffer, gefüllt mit literarischen Texten, Gedichten, Briefen und Postern, die sich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzen.

Im Mittelpunkt stand das fiktive Tagebuch „Diary – No. 21394“, dass das Leben eines jungen Mannes schildert, der 1942 in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert wird. Der Text erzählt von Freundschaft, Hoffnung und Überlebenswillen unter unmenschlichen Bedingungen sowie von der gelungenen Flucht und dem späteren Leben in Freiheit. Ergänzt wird die Geschichte durch Briefe und Charakterporträts, die das Schicksal der Figuren noch greifbarer machen.

Bürgermeister Spilling würdigte die Arbeit als besonders einfühlsam und reflektiert. Die Schülerinnen und Schüler hätten gezeigt, „dass Erinnern nicht in der Vergangenheit stehen bleibt, sondern in die Zukunft wirkt. Ihr Projekt macht Mut, dass die Erinnerung weiterlebt.“

Mit ihrem Engagement leisten die Schülerinnen und Schüler einen wichtigen Beitrag dazu, die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wachzuhalten und ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.

Weitere Veranstaltungen der städtischen Gedenkwoche finden noch bis zum 10. Mai 2025 statt.

Stadt Arnstadt 2025